Die Struktur des Charts habe ich dem Rechner von Pansy (jpansy.at) und dessen Darstellung bei https://johannesheinrich.de/oetztaler-radmarathon-mit-welcher-zeit-kann-ich-beim-oetzi-rechnen/ entnommen. Die Abfahrt nach Sölden habe ich zusammengefasst und weise hier nur den Anstieg zur Mautstation separat aus.


Euer FSW funktioniert zwischen 65-75% der VO2max sehr ordentlich – sofern er von euch trainiert wurde. Der Speicher (Glykogenspeicher) wird in gr angegeben und zwar ohne das Leberglykogen. Wenn die blaue Speicherlinie also gegen null tardiert, habt ihr immer noch euer Leberglykogen (Modellvereinfachung). Wer gut trainiert ist, kann von einem Speicher um 500gr ausgehen. Wer FSW Training selten oder nie gemacht hat, sollte eher von 250-300 ausgehen. Ähnlich verhält es sich mit der Effizienz. Hier sind Werte von 25% für den gut trainierten Sportler und 20-22% für den Anfänger zu nehmen. 24% ist ein guter Ausgangspunkt für Ötziteilnehmer.
1) Überschreibt alle gelben Felder mit euren Daten
2) Gebt die Abschnittzeiten in Minuten vor.
3) Gebt für bergauf einen CdA von 0.45 ein oder kleiner, wenn ihr leicht und klein seid. Experimentiert bergab mit dem Wert (um 0.3), so dass die Wattleistung keinesfalls kleiner null wird. Falls doch, passen die errechneten Daten für euren Speicherstand nicht mehr. Am Brenner fahrt ihr (hoffentlich) überwiegend Windschatten. Hier könnt ihr einen CdA von 0.18-0.25 nehmen, wenn ihr gut geschützt in einer großen Gruppe hoch rollt.
4) Der Rollwiderstandsbeiwert kann mit 0.004 angenommen werden.
5) Alle Dezimalzahlen werden mit Punkt (.) dargestellt.
Mit einem Doppelclick auf das Calculate Feld stellt ihr sicher, dass Änderungen durchgerechnet werden. So lange klicken, bis Speicherende und Start in den letzten beiden Abschnitten übereinstimmen (siehe Bild).
Schaut euch den Verlauf eures Speichers an. Minuswerte bedeuten, ab jetzt wird es hart. Hier könnt dann nur noch auf der letzten Rille fahren. Schaut dann selber mal, ab welchem FSW Anteil ihr im positiven Bereich bleibt. Wer statt 80gr/h es schafft, 90 gr/h zu verstoffwechseln verschafft sich ein Polster.
Tipp1: Runter nach Ötz, vom Kühtai bis Innsbruck und vom Brenner bis Sterzing solltet ihr eure Wattwerte im Auge haben. Wer hier möglichst wenig investiert, kann sogar mit mehr Energie in den folgenden Anstieg gehen. Auch ein Superfueling kann man oben am Kühtai und nach dem Brenner erwägen. Sollte man aber im Training ausprobiert haben.
Tipp2: Carboloading. Geht auf 12gr kh pro kg Körpergewicht und nehmt davon 7 am Freitag und 5 am Samstag. Wer am Samstag noch viel rumrennt oder Rad fährt, gleicht diesen Umsatz zusätzlich aus. (Leichte Fahrer mit Dauerleistungen um 150-170 Watt kommen mit 8-10 gr/kh pro kg aus. Wenn euer Plan es vorsieht, leert am Donnerstag eure Speicher und startet dann mit dem Carboloading.
Bitte betrachtet das Chart als Modell. Wer mit dem Chart im Training arbeitet, kann die Modellparameter relativ genau abbilden.
Wer nur mal reinschnuppern will, dem reicht der vereinfachte Rechner. Hier ist der Wert für die CdA fest hinterlegt. Hier müsst ihr nur noch die Zeit in den Abschnitten und den FSWanteil eintragen (plus Standardangaben oben).
Achtung: Im „vereinfachten“ Rechner ist als Betaversion eine Formel für den FSW hinterlegt – und zwar nur für die Anstiege. Auf den Abfahrten könnt ihr den FSW Anteil vernachlässigen. Ihr macht oben eine Annahme für euren FSW bei 75% der VO2max. Für gut trainierte Sportler ist 0.2 (=20%) eine gute Annahme. In der Betaversion ist die Formel im Bereich von der CP bis vll 50% der CP schon gut angenähert. Alle anderen Wattvorgaben liefern keine validen Daten. Die Formel wird in den nächsten 12 Monaten „ausentwickelt“. Hier braucht es Daten – auch von Euch.
Zum Rechner
Und da nicht jeder den Ötzi fährt, kommt in den nächsten Tagen noch ein Planer, bei dem ihr die Auf- und Abfahrten (Länge, Höhendifferenz) selber eintragen könnt.