Viele Studien belegen, das polarisiertes Training für die Entwicklung der VO2max anderen Trainingsmethoden überlegen ist. Hier wird Hittraining (Vo2maxtraining) kombiniert mit lockeren Einheiten unterhalb der aeroben Schwelle. Bekannte Anwender dieser Methode sind die norwegischen Biathleten. Im Biathlon geht es pro Runde 1-3 mal kurz bergauf. In diesen Phasen kommt es zu deutlich überschwelligen Leistungen. Hittraining bereitet diese Belastungen sehr gut vor. Die Rennen selber sind allerdings kurz. Auch die Rennen der Langläufer sind aus Sicht von Straßenradsportler eher kurz. Selbst die 50km werden dank Skatingtechnik heute in einem Tempo absolviert, dass der Fettstoffwechsel kaum noch als Begrenzer der Leistungsfähigkeit anzusehen ist. Auch beim Langlauf werden in den Runden eher kurze Anstiege eingebaut, die Belastungen oberhalb der CP erfordern.
In unserem Trainingssystem pol. advanced ergänzen wir die Hiteinheiten um Fettstoffwechseleinheiten. Diese Einheiten platzieren wir aber eher im L3-L4. Eine Studie aus den Nuller Jahren wurde und wird in der Praxis oft falsch interpretiert. Hier hat die Untersuchungsgruppe jeden zweiten Tag zwei Einheiten gemacht. In der ersten 3h-Einheit wurden die Speicher angegriffen. Nach einer Pause ohne Essen folgte dann noch eine Intervalleinheit. Im Ergebnis konnte nachgewiesen werden, dass im Bereich der CP die Anteile des Fettstoffwechsels an der Leistungserbringung erhöht werden konnte. Die Kontrollgruppe, die die Intervalle ohne Glykogenmangel gefahren ist, erzielte zwar den gleichen Leistungsfortschritt, aber eben ohne den FSW im intensiven Bereich zu erhöhen. Vor einiger Zeit habe ich gelesen, dass ein Trainer eines Profiteams seine Fahrer eine Zeitlang (vermutlich eher kurz) nach diesem Protokoll trainiert hat. Das ist natürlich wenig zielführend. Im Prinzip zeigte die Studie nur, dass viele Sportler schon immer richtig trainiert hatten. Greif hat in seinem langen Lauf mit Endbeschleunigung den Anteil der Kilometer im Renntempo von Woche zu Woche gesteigert. Marathonläufer in Afrika haben schon immer hohe Umfänge auch mit hohem Tempo verbunden. Hobbyradfahrer fahren Berge und spätestens am letzten Berg einer 2000-3000 Höhenmeter Runde sind die Speicher angekratzt und die Wirkung geht auf den FSW. In unserem Trainingssystem sind diese Einheiten sehr wichtig. Marathonfahrer, Triathleten auf der Langdistanz oder Rundfahrer bei den Profis brauchen einen funktionierenden Fettstoffwechsel im Bereich bis an die Schwelle. Diese Einheiten stärken aber auch unsere aerobe Basis (Mitochondrienbildung). Wenn man die Trainingseinheiten richtig gestaltet, werden aber auch starke Reize auf die Größe der Glykogenspeicher gesetzt. Diese Einheiten bilden das Wettkampfgeschehen gut nach und eignen sich deshalb auch gut zum Testen der Wettkampfgetränke oder WK-gels.
Wir kombinieren also das VO2max Training mit intensiven Fettstoffwechseleinheiten. Im dem polarized advanced System sind das die Schlüsselreize. Natürlich werden auch EB Einheiten und auch lockere Einheiten in das Trainingsregime integriert.