Die Modellparameter sind der Füllstand unserer Glykogenspeicher (ohne Leberglykogen in diesem Rechner) , die erbrachte Leistung im Testzeitraum sowie die Zeit bis zur Erreichung der sogenannten Glykogenschwelle. Beim Start seid ihr energiegeladen und es fällt euch leicht, die Wattvorgabe (ifat1=65% Vo2max) zu halten. Wenn euer Muskelglykogen zur Neige geht, wird zunehmend auf das Leberglykogen zurück gegriffen. Das Leberglykogen dient aber eurem Gehirn als Energielieferant und euer Gehirn sendet euch nun Signale, damit ihr eure Leistung reduziert. Ihr wechselt von einer Außenorientierung zu einer Innenorientierung. Ihr fangt also an, euch mit euch selber zu beschäftigen. Ihr verliert die Lust, spürt Müdigkeit und ihr müsst euch konzentrieren, um die Wattvorgabe zu halten.  Sobald ihr erste Anzeichen bemerkt, stoppt ihr die Zeit und beendet den Test. Wer weiterfährt riskiert einen Hungerast.

Im Beispiel wurde die Glykogenschwelle nach 90 Min erreicht. Der Sportler ist mit 192 Watt im Durchschnitt genau die Vorgabe gefahren und daraus errechnet sich der Anteil des FSW.  Wir lassen in unserem Modell immer auch die Fettflussrate mitlaufen. Aus vielen Studien und Spiroergometrien haben wir hier Anhaltspunkte, anhand derer wie Plausibilitäten ableiten können.  Die Leistungsvorgabe mit 65% der Vo2max (iFat1) folgt auch dem Design vieler Studien und wir haben auch hier viele Daten zur Einordnung vorliegen.

Ihr startet also nüchtern und geht auf Reisegeschwindigkeit und beendet den Test sofort, wenn ihr merkt dass ihr müde werdet und es euch zunehmend schwerfällt, die Leistung zu halten  Danach testet ihr sofort euer WK gel und stoppt die Zeit, bis das Gel bei euch verfügbar wird, ihr also merkt, dass eure Leistungsbereitschaft zurück kommt.

Die Glykogenschwelle sollte jeder Sportler im Training mal bewusst und sehr aufmerksam angesteuert haben. Nur dann könnt ihr im Rennen sofort erkennen, wann ihr auf eure Notfallpace (Rechner: Die letzte Rille) am letzten Berg wechseln müsst.

Ziel unseres Marathonplans ist, eure WK Geschwindigkeit zu erhöhen. Reize auf den Größe der Glykogenspeicher,  Verbesserung des FSW in den Bereichen IFAT1-IFAT3 sowie Optimierung des WK gels gehören dazu. Ich habe diesen Test vor 6 Jahren entwickelt und ihn damals an drei aufeinander folgender Tage wiederholt. Wer wirklich aufmerksam und sehr bewusst diesen Test durchführt, wird keine verlängerte Regeneration benötigen und kann nach dem Test die Einheit ohne weiteres verlängern (in Abhängigkeit vom Trainingsstand).  Das Modell der Glykogenschwelle ist in der Wissenschaft so nicht beschrieben, gleichwohl wurde das Modell bereits von vielen Sportler nachvollzogen. Bitte seht diese sogenannte Schwelle eher als Konstrukt für unsere Modellüberlegungen an.  Alle Prozesse finden hier eigentlich nebeneinander und ständig statt. Es gibt aber diesen Zeitpunkt, ab dem die Muskelspeicher mit dem FSW ab einer bestimmten Leistung nicht mehr genug Energie liefert und zunehmend auf das Leberglykogen zugegriffen wird.

Sicherheit über die Modellparameter haben wir nur im Hinblick auf die gefahrene Leistung. Die Zeit bis zum Abbruch stoppt ihr schon selber. Den Speicherfüllstand hingegen könnt ihr von Test zu Test immer wieder gleich entwickeln, in dem ihr am Vortag die Speicher leert und danach möglichst genau die Kohlenhydrate, Fette und Proteine protokolliert. Wenn ihr also von gestern auf heute eure leeren Speicher mit 300 gr kh gefüllt habt, ziehen wir das Leberglykogen  und den Verbrauch ab und gehen von einem Füllstand von 150 gr. aus. Dieses Vorgehen werden wir aber noch genauer diskutieren.

Im Rechner startet ihr mit dem Speicherstand eurer Muskelspeicher (plus ggfs. Frühstück); das Leberglykogen lassen wir außen vor.

In einer perfekten Welt und mit Training sollte der Test unter den gleichen Vorzeichen im Zeitverlauf dazu führen, dass der Test länger dauert. Die Zahlen selber, die der Rechner zum FSW geniert, sind natürlich nur Werte, die euch helfen, den FSW zu verstehen. Schon eine Veränderung der Effizienz von 1-2 Punkten führt zu einem deutlich anderem Ergebnis.
 

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